Barrierefreie Internetseiten | WAI

Blog über barrierefreie Internetseiten, WAI-Kriterien, blindengerechte Webseiten, mobile Anwendungen und Google-Freundlichkeit... ein Blog rund um WAI und barrierefreie Internetseiten aus Wien / Österreich.

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Donnerstag, April 08, 2004

Banken nicht behindertengerecht!

Barrierefrei sind Banken-Seiten in Österreich praktisch noch bei keiner Bank. Weder die reinen Online-Banken (wie die easybank, Quelle-Bank...) noch die klassischen Banken verfügen über barrierefreie Internetseiten. Inzwischen haben sich auch Journalistinnen und Journalisten dem Thema barrierefreie Seiten angenommen, in Österreich erschien von der Organisation "defrag your mind" eine Studie, die die Barrieren der Banken-Internetseiten inzwischen belegt.

"Keine der Banken-Websites genügte im Testzeitraum den WAI-Richtlinien", so wird Robert Scheidl, einer der Studienautoren in der Wiener Zeitung vom 1. April 2004 zitiert. Wichtig ist dabei vorallem, was nämlich viele nicht wissen, dass man sich mit einer nicht barrierefreien Internetseite auch einer wirklich bereits wachsenden umfangreicheren Kundengruppe verschließt. Zu Zeiten in denen das Internet das Medium der urbanen, trendigen Jugend war, war das Problem noch nicht so groß - hier waren lediglich wirklich Menschen mit Behinderungen betroffen. Die Behinderungen im Internet weiten sich aber zunehmend rapide aus - nicht weil alle Menschen plötzlich erkranken, sondern vorallem deshalb, weil immer mehr Seniorinnen und Senioren online sind.

Ein Musterportal, das den WAI-Richtlinien durchaus standhält, obwohl hier noch an den Schriftgrössen gearbeitet werden kann, hat eine wiener Agentur zusammen mit der Telekom Austria realisiert. Die Agentur selbst verfügt aber noch nicht über eine barrierefreie Webseite. Insiderinformationen zu Folge steht sowohl die Seite der Agentur als auch die Senioren-Seite vor einem Relaunch für (noch) mehr Barrierefreiheit. Die WAI-Richtlinien - zumindest bis zur Priorität Double-A - sollten erfüllt werden. Was Tripple-A betrifft ist das etwas schwierig, denn wie ich schon ausführlich berichtet habe, geht das teilweise auf Kosten der Inhalte. Mit Tripple-A sind auch inhaltliche Konventionen zu treffen. Das bezieht sich beispielsweise - laut WAI-Richtlinien - auf die Reduktion der komplexen Texte und vereinfachung von Sätzen, sowie den Ausschluß von Fremdwörtern um allen Menschen, die der Sprache mächtig sind, diese aber nicht sonderlich gut beherrschen (geistige Behinderungen, aber auch Legasteniker, Kinder im Volksschulalter...) zu bedienen.